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LoveMathe Projektbeschreibung

Dirk Henning edited this page Dec 7, 2022 · 9 revisions

LoveMathe ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bildungszentrum Püchau e.V. und der exa-online GmbH, gefördert durch die Ferry Porsche Stiftung.

Motivation

Im Unterricht fällt es mitunter auf, dass Kinder, die bisher nicht als schlechte Schüler:innen aufgefallen sind, mit Ende des zweiten bzw. Beginn des dritten Schuljahres Leistungsabfälle im Fach Mathematik haben.

Beschäftigt man sich nun genauer mit diesen Kindern so kann häufig festgestellt werden, dass ihnen mathematische Grundfähigkeiten fehlen die bis dahin nicht auffällig waren, weil die Kinder Strategien entwickelt haben, diese Defizite zu kompensieren (z.B. durch Abzählen unter Zuhilfenahme der Finger).

Will man nun diese Defizite, parallel zum weitergehenden Mathematikunterricht ausgleichen, entstehen für die Kinder und die Pädagog:innen einerseits erhebliche Mehraufwände und andererseits kann dann nicht mehr verhindert werden, dass der Abstand zu den Mitschüler:innen vergrößert wird.

Wären diese Schwierigkeiten schon spätestens mit Beginn der Schulzeit, besser noch davor, festgestellt worden, dann hätte das Kind gezielt gefördert und der Abstand zu den Mitschüler:innen deutlich verringert, wenn nicht sogar beseitigt werden können.

Lösungsansatz

Ideal wäre es natürlich alle Kinder im Vorschulalter auf potenzielle Rechenschwierigkeiten zu testen und damit diejenigen Kinder zu identifizieren, für die eine gezielte Förderung sinnvoll wäre. Momentan ist es allerdings personell nicht möglich, diesen Aufwand zu erbringen. Ein Test dauert, ohne Vor- und Nachbereitung, mindestens ca. 20 bis 30 Minuten und in Deutschland werden jährlich ca. 750.000 Kinder eingeschult.

Mit LoveMathe haben wir einen Vor-Test entwickelt der helfen soll, die Kinder zu identifizieren, für die ein gezielter Test auf Rechenschwierigkeiten sinnvoll ist. Damit wird es möglich, die Anzahl der zu testenden Kinder auf ein notwendiges Maß zu reduzieren.

Dabei soll betont werden, dass wir nicht den Anspruch haben die 1:1 Tests mit Psycholog:innen bzw. Pädagog:innen auch nur teilweise zu ersetzen, das halten wir für nicht sinnvoll und auch nicht für möglich. Vielmehr sehen wir diesen Test als präventive Unterstützung.

LoveMathe sind digitale Spiele die die Fähigkeiten der Kinder in der Mengenerfassung, im Mengenvergleich, der Zahlenseriation sowie der Simultanerfassung und damit der grundlegenden arithmetischen Voraussetzungen testen sollen. In der ersten Version wird auch die Orientierung im Raum mit getestet, weitere Testspiele zu geometrischen Fähigkeiten werden in späteren Versionen eingearbeitet.

Status

Auf der Webseite lovemathe.de ist immer der aktuelle Stand zu sehen. Zunächst haben wir uns darauf konzentriert die Spiele zu erstellen und mit Kindern aus Kindergärten sowie den Klassen eins und drei zu testen und zu verbessern. Anleitungen für Eltern, Erzieher:innen und Pädagog:innen werden sukzessive erstellt und hinzugefügt. Wenn der Schwerpunkt zunächst darauf lag die Spiele so zu gestalten, dass die Kinder damit gut klar kommen und dabei die theoretischen Überlegungen abgebildet sind, soll es in der nächsten Phase darum gehen, die Spiele qualitativ so anzupassen, dass sie noch aussagefähiger werden. Dazu wird eine Psychologin mit Vorschulkindern zunächst die LoveMathe Testung durchführen und anschließend durch persönliche Tests die Ergebnisse verifizieren bzw. falsifizieren. Dadurch wollen wir erreichen, dass die Tests immer aussagefähiger werden. Je breiter die Testbasis ist, umso besser können wir die Spiele anpassen und damit immer genauer machen.

Vision

Während wir stetig an der Verfeinerung der Vorschultests arbeiten, haben wir schon angefangen erste Förderspiele zu entwickeln. Wir sind uns sicher, dass wir damit Kindern einen Weg ebnen können, einem scheinbar vorgezeichneten Bildungsschicksal und der damit verbundenen Matheangst zu entgehen. Indem wir Defizite rechtzeitig erkennen und dann durch Förderung zu reduzieren oder gar zu beseitigen helfen, kann es gelingen tausenden von Kindern mögliche Bildungswege zu eröffnen, die sonst verschlossen geblieben wären. Digitale Förderspiele, auch hier wieder "nur" als Ergänzung zur individuellen Förderung gedacht, können die Pädagog:innen und Eltern deutlich entlasten und bringen zudem, durch das spielerische Element und das digitale Medium, Abwechslung und hoffentlich auch mehr Spaß in die Förderung. Insofern ist die Entwicklung von Förderspielen der nächste logische Schritt, den wir auch sehr gerne gehen wollen. Allerdings ist es nicht möglich, dass komplett aus eigener Kraft zu "stemmen". Es sind schon umfangreiche finanzielle Mittel in die Testspiele geflossen (vom Preisgeld der Ferry Porsche Challenge war nur ein Teil gedeckt) und die weiteren Arbeiten werden mit Sicherheit noch personal- und somit auch kostenintensiver. Und schließlich ist es für den Erfolg unerlässlich, dass das Projekt auf eine viel breitere Basis mit einer großen Anzahl an Kooperationspartnern gestellt wird. Das erfordert einen sehr hohen Kommunikationsaufwand den wir nicht parallel zum "Tagesgeschäft" abarbeiten können. Aus diesem Grund sind wir hierfür auf weitere Unterstützer und Förderer angewiesen.

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