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Welche deutschen Hochschulen betreiben seit wann und in welcher Form ein Forschungsinformationssystem?
Einleitung:
Forschungsinformationssysteme oder kurz FIS sollen dabei helfen eine strukturierte Übersicht über die Forschungsaktivitäten einer Forschungseirichtung zu erhalten. Dabei werden die Informationen in einer Datenbank abgelegt und "somit ein fortlaufend aktualisiertes, umfassendes Verzeichnis geschaffen.“ [@wikipedia]
So sind nach DINI (Deutsch Initiative für Netzwerkinformation e.V) „Forschungsinformations-systeme ein aktuelles und wichtiges Thema für Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die einem zunehmenden Bedarf an verlässlichen und verfügbaren Informationen über die eigenen Forschungsaktivitäten begegnen.“ [@Beucke et al.]
Forschungsinformationssystem:
Nach DINI können „drei Ausprägungen von Forschungsinformationssystemen definiert werden:
- einfache Nachweissysteme (wie Hochschulbibliographien oder Forschungsportale)
- Forschungsprofildienste (wie Linked Open Data Anwendungen)
- integrierte FIS mit multiplen Ausgabe- und Analysefunktionalitäten„
Dabei werden bei den einfachen Nachweissystemen zwei bis mehr Entitäten erfasst, diese sind zudem auf die einzelnen Anwendungsszenarien optimiert und nicht miteinander ver-netzt. Außerdem sind „Berichts- und Analysefunktionalitäten für die erfassten Daten in der Regel nachrangig.“ [@Beucke et al.]
Der Begriff Forschungsprofildienst umschreibt Systeme, die ihren informationellen Mehrwert durch die Verknüpfung und Aufbereitung von Forschungsinformationen erhalten. So ist Beispielsweise die Open Source Software VIVO („stellt Tools bereit um standardisierte Forschungsinformationen aus verschiedenen Internet-Quellen zu aggregieren“ [@Beucke et al.] Vorreiter dieser Entwicklung. [@Beucke et al.]
Alle Forschungsaktivitäten einer Institution zu dokumentieren, zu überblicken und zu bewerten bieten integrierte Forschungsinformationssysteme. Dabei sollen in erster Linie qualitätsgesicherte Metadaten gesammelt werden. Anbei können auch Forschungsportale und We-bintegrationen angeschlossen sein. [@Beucke et al.]
Erwartungen an ein Forschungsinformationssystem:
In erster Linie sollen Forschungsinformationssysteme für den Forschenden eine strukturierte Übersicht auf alle Ressourcen ermöglichen, die für diesen von Interesse sind. Das FIS soll mithilfe seiner Informationsbasis für Institutionen behilflich bei strategisch wichtigen Entscheidungen zu treffen. Dabei soll eine gut organisierte Dokumentation von Forschungsprofilen entlastend wirken. In folgenden fünf Punkten lassen sich die Erwartungen an eine verbesserte Forschungsdokumentation zusammenfassen:
Daten sind verfügbar, verlässlich, aktuell & konsistent die Erfassung dieser ist effizient und nachhaltig. [@Beucke et al.]
Markt für Forschungsinformationssysteme:
Wie vermutlich bei jeder Software gibt es kommerzielle und freie Anbieter auch für Forschungsinformationssysteme. Zu den kommerziellen gehören: SciVal, SciVal Experts und Pu-re von Elsevier außerdem Research in View und Converis von Thomson Reuters. Wie auch Symplectic Elements von den Macmillan Publishers, durch Tochterunternehmen Digital Sci-ence. [@wikipedia]
„Im angloamerikanischen Raum spielt die freie Software VIVO und die mit ihr verbundenen Linked-Open-Data-Ontologien eine prägende Rolle.“ [@wikipedia]
Nicht zu vergessen sind aufgrund der Recherche auch die zahlreichen selbst entwickelten Systeme der deutschen Hochschulen und Universitäten.
Bestandsaufnahme:
Mittels einer ausführlichen Liste der deutschen Hochschulen auf der Seite studieren.de wurden aus insgesamt 592 verzeichneten Hochschulen 37 recherchiert, die ein FIS bereits ein-setzen oder eines in Planung haben (Tabelle_Uni_FH). Auffällig dabei ist, das die Software der meisten FIS, die bereits im Einsatz sind eine Eigenentwicklung ist und somit individuell und je nach Bedarf an die jeweilige Hochschule oder Universität angepasst werden. Es konnten nur vier Hochschulen identifiziert werden, die die Software PURE bereits einsetzten oder in Be-nutzung haben. Außerdem ist zu sagen, dass die Recherche sich in vielen Fällen als nicht ein-fach erwiesen hat. Die FIS waren nicht immer präsent auf den Hochschul- und Universitätsseiten zu finden. Eine Besonderheit bietet das Land Rheinland-Pfalz, da es ein eigenes Forschungsportal der rheinland-pfälzischen Hochschulen mit dem Namen SciPort RLP bietet. „SciPort RLP ist ein fortlaufendes gemeinschaftliches Projekt der Hochschulen des Landes Rheinland-Pfalz und des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK).“ [@Forschungsportal Rheinland-Pfalz] Das heißt, die Hochschulen haben dadurch eine gemeinsame Anlaufstelle und nicht jede Hochschule ein eigenes FIS.
Die Umfrage unter DINI Mitgliedseinrichtungen im Sommer 2013 zu dem Thema „Nutzung und Verbreitung von FIS in Deutschland“ lässt sich mit den recherchierten Ergebnissen zu dem Thema „Welche deutschen Hochschulen betreiben […] ein Forschungsinformationssystem?“ vergleichen. Die DINI Umfrage hatte das Ergebnis, dass von 32 Einrichtungen sich neun im Aufbau befinden, 20 in Betrieb sind und drei in Planung. Die Recherche zu den FIS in deutschen Hochschulen und Universitäten ergab, dass 32 davon bereits ein FIS in irgendeiner Form betreiben. Und sechs davon ein Forschungsinformations-system planen einzuführen. Genauso deckt sich die Aussage zu den FIS-Systemen, denn die meisten gaben an eine Eigenentwicklung als FIS zu betreiben. Genauso sieht es auch bei den Hochschulen und Universitäten aus.