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\chapter{Legitimation der KoMa für politische Themen}
% Checked 2019-05-12, so lassen weil ist protokoll
\emph{Ausschnitt aus dem Protokoll einer Diskussion auf der KoMa in Freiburg
(SS~2000)}
Die Frage wird in den Raum gestellt, ob die KoMa politische Themen behandeln
kann, die nicht hochschulspezifische sind?
Folgende Bedenken werden geäußert:
\begin{enumerate}
\item Nicht alle Teilnehmer der KoMa sind von einem gewählten studentischen
Gremium an die KoMa entsandt worden, d.\,h.\ nicht alle haben eine
Legitimation, für die Studierendenschaft ihrer Hochschule zu sprechen. Es
ist nicht erkennbar, dass alle Teilnehmenden die Meinung der Studierenden
ihrer Hochschule vertreten.
\item Die Fachschaftsvertretenden sind in den meisten Bundesländern nur mit
hochschulpolitischem Mandat ausgestattet. Insbesondere haben einige der
Vertretenden die auf der KoMa anwesend sind, mit ihren jeweiligen
Fachschaften politische Positionen nur bezüglich Themen abgesprochen, die
direkt mit Hochschulpolitik zusammenhängen.
\item Nur ein kleiner Teil der Universitäten ist auf der KoMa im SS~2000
vertreten. Fachhochschulen fehlen ganz.
\end{enumerate}
Folgende Antworten werden in der Diskussion gegegben:
\begin{enumerate}
\renewcommand\labelenumi{zu \theenumi:}
\item In den meisten Bundesländeren steht der Begriff „Fachschaft“ für alle
Studierenden des Fachbereichs\footnote{Der Begriff wird in diesem
Protokoll synonym verwendet für „Fakultät“, „Institut“ und alle anderen
Bezeichnungen für die Organisationseinheiten, die die Mathematik in den
verschiedenen Universitäten bilden.} Eine Ausnahme bildet z.\,B.
Sachsen-Anhalt, wo nicht alle Studierenden automatisch Mitglied der
Fachschaft sind. Nach dem 2.~Semester dort \emph{können} die
Studierenden gegen einen Jahresbeitrag von 11\,DM in die Fachschaft
eintreten.
Umgangssprachlich wird der Begriff „Fachschaft“ oft für die „aktive
Fachschaft“ verwendet, also für die Studierenden, die sich für
studentische Zwecke engagieren. In noch engerem Sinne ist manchmal der
Fachschaftsrat gemeint.\footnote{Der Begriff wird in diesem Protokoll
für das gewählte studentische Gremium auf Fachbereichs-Ebene synonym
verwendet, auch wenn dieses in vielen Universitäten anders heißt.}
Auf den KoMata der vergangenen Zeit hat sich dazu ein Konsens
herausgebildet, der die erste Bedeutung bevorzugt. Die KoMa ist also
eine Konferenz für insbesondere (aber nicht ausschließlich) \emph{alle}
derzeitigen und ehemaligen Mathematik-Studierenden. Teilnehmende
können, soweit sie nicht auf eigenen Antrieb an der KoMa teilnehmen,
von ihren Fachschaftsräten oder anderen Gremien an den Universitäten
gebeten oder delegiert werden, um an der KoMa teilzunehmen. Sie müssen
dort aber weder die Meinung der Studierenden ihrer Hochschule vertreten
noch die des Gremiums, das sie geschickt hat. Vielmehr sind alle
Teilnehmenden als Privatpersonen auf einer KoMa. Entscheidungen einer
KoMa sind allein Entscheidungen der Teilnehmenden. Die Teilnehmenden
sind keine Delegierten ihrer Fachschaften sondern lediglich
Verbindungsleute.
Aus diesem Grund werden Entscheidungen auch nie von \emph{der KoMa}
getroffen, sonderen stets von \emph{der} KoMa im SS~2000 usw. Es sind stets
die Entscheidungen von genau dieser einen Konferenz. In diesem Sinne
benötigen die Teilnehmenden der KoMa gar kein Mandat von
irgendjemandem. Allerdings sollte bedacht werden, dass die Fahrt- und
Tagungskosten teilweise von den ASten oder den Fachschaften
rückerstattet werden. Dies bedingt evtl. eine gewisse Verpflichtung
zumindest als Mittler zwischen Fachschaft und KoMa zu fungieren.
\item Da die Teilnehmenden einer KoMa lediglich als Privatpersonen an der
Konferenz teilnehmen, kann jede KoMa zu beliebigen Themen Diskussionen
führen und Entscheidungen treffen. Darüber hinaus ist es nicht ganz
klar, ob es tatsächlich eine klare Grenze zwischen Hochschul-Politik
und Nicht-Hochschul-Politik gibt. Daher muss bei jedem Thema, das auf
einer KoMa angesprochen wird, immer wieder im Einzelfall eintschieden
werden, ob sich die KoMa mit diesem Thema befassen möchte oder nicht.
\item Die Einladung wurde an alle Fachschaften an Universitäten in
Deutschland, Österreich und der Schweiz verschickt, von denen eine
Adrese bekannt ist, und zwar sowohl per E-Mail als auch in Papierform.
Daher haben alle Mathematik-Studierenden aller Universitäten die
Möglichkeit an der KoMa teilzunehmen -- allerdings nur, wenn der
Informationsfluss innerhalb der Mathematik-Fachbereiche funktioniert.
Dies kann aber nur in der Verantwortung der studentischen Gremien vor
Ort liegen. [\dots]
\end{enumerate}